Politik

In Berlin, der großen Stadt,
Da fand eine Lesung statt.
Doch waren es nicht Literaten,
Die dort zur Versammlung baten.

Man hörte nicht, wie da, geniales,
Eher hohles und banales.
So waren auch die Plätze leer,
Vielleicht zehn Typen und nicht mehr

Hörten sich den Vortrag an,
Den am Rednerpult ein Mann
Reichlich tranig deklamierte,
Und scheinbar niemand interessierte.

Du sagst zu mir: „Das glaub ich nicht,
Wo soll das sein, wo einer spricht,
Und der Rest ist eingepennt?“
Die Antwort ist: „Im Parlament!“

Häuptlinge und Indianer Neue Zeiteinheit Der große Bruder Recht geschrieben oder zurecht geschrieben
Der Testlauf Zu gut RFID Diebe
Abdrücken für Abdrücke Angriff auf Brigitte A la carte Elster (Steuer online)
Beinhart Oh Otto! eMission Vertrauen und Unschärfe
q.e.d. Oberhammer G-G-G-Gerhard Mein neues Leibgericht (Un)Haltbar
Mein Tipp Noch mehr Fragen an Brigitte Erfahrungen Ein kleines Kabinett Stück
Zypries von Kassel Prognose Lustig ist das Ministerleben Korrekturen
Nach dem Rechten Mittelbar und umgekehrt Déja vu? Alles Lüge
Spannend Otto, der Chewbacca-Verteidiger Das Kontrolldateilied Der Traum vom neuen Ausweis
Das geht nicht gut Rechts freier Raum Ungebührlich Tunneleffekte
WM-Einsatz der Bundeswehr Lautlos Zwei Jahre später Das kein Modell
Zypries klein Don't Panic Alltäglich Schünemanns Wunschzettel
Politiksucht Gedicht zur Mär Gespiegelt Wertediskussion
Wie geschmiert Keine Bange Ab- oder untergeordnet? Mit ganzer Kraft
Guter Mond Alleskönner Die Friedrichs Aus für Elena
Die gute Tat Der Datenschützer Noch ein Rettungsschirm Kauderick
Der neue (A.E.) Fischer Cyberwar Möglicherweise Stuttgart 21
Abgehoben Die Fanta 4 im neuen Ausschuss Nicht das Wahre Wie könnt ihr ...
Frustriert Das Lied von den Politikern Das Heidenrösler Bitte um Rückruf

zurück zur Anfangsseite

Häuptlinge und Indianer

HelpDesk (16. März 2004)

Sind die Indianer ausgesourcst,
Ist Häuptling wechseln völlig Wurst.
Aus Know-How wird dann nicht bekannt,
Und das Projekt fährt an die Wand.

Der Auftrag den sie dann bekamen,
Aufgrund des guten Markennamen,
Wird beim nächten Mal bekommen,
Der die Technik hat ersonnen.

Drum ihr Wirtschaftskapitäne,
Schmiedet ihr schon wieder Pläne,
Wer als nächtes gehen muss:
Denkt an den Toll Collect Verdruss!

nach oben

Neue Zeiteinheit

HelpDesk (8. April 2004)

Wenn es wieder länger geht,
Kommt gleich Hurd auf das Tapet.
So wäre doch mit Sicherheit,
Hurd 'ne prima Zeiteinheit.

Vielleicht nicht für die Physik,
Doch bestimmt für Politik.
Dann könnten endlich auf die Fragen,
Politiker die Wahrheit sagen.

„Wann wird's besser?“, fragt man Schröder.
„In einem Hurd, das weiß doch jeder!“
Minister Clement sagt die Wahrheit:
„In einem Hurd, gibt's wieder Arbeit!“

Herr Eichel spricht, was ungeheuer:
„In einem Hurd, da sinkt die Steuer!“
Und fragst du Stolpe nach der Maut:
„In einem Hurd, ist sie gebaut!“

Auch der reichste Mensch auf Erden,
Würde wieder ehrlich werden,
Wenn er die Sicherheit beschwört,
Des nächsten Patchs. - In einem Hurd!

nach oben

Der große Bruder

HelpDesk (14. April 2004)

Läuft hier etwas aus dem Ruder,
Ruft man nach dem großen Bruder.
Bis man eines Tags erwacht,
Und alles ist dann überwacht.

Hör' ich dann von Geistes-Zwergen:
„Ich habe doch nichts zu verbergen!“
Empfehl' ich ihnen einen Blick,
In der Geschichte mal zurück.

Damals als von tausend Jahren,
Gerade zwölf vergangen waren,
Wusste man, wohin es führt,
Wenn man alles kontrolliert.

Schlussbemerkung:
Schau in die Welt und merke endlich:
Freiheit ist nicht selbstverständlich!

nach oben

Recht geschrieben oder zurecht geschrieben

HelpDesk (8. August 2004)

Gibt es in Deutschland die Reform,
Ist der Widerstand enorm.
Ob Gesundheit, ob Soziales,
Ob Komplexes, ob Banales,

Wird was Neues eingeführt,
Sofort wird der Beton gerührt
Und dann scheinbar wohl begründet,
In der Presse laut verkündet

Ein Argument, ein altbekanntes:
Der Untergang des Abendlandes!
Wird es nicht beim Alten bleiben,
So werden wir ins Chaos treiben.

Aber zieht man in Betracht,
Was mancher zu Papier gebracht,
Egal ob alt, ob neu geschrieben,
Es wäre besser weiß geblieben.

Da hilft dir keine alte Schreibung,
Auch nicht bei der großen Zeitung,
Die schreibt in alter Weise recht,
Doch auch bekanntermaßen schlecht.

nach oben

Der Testlauf

HelpDesk (12. Oktober 2004)

Der Bundestag, er wollt' migrieren,
Doch ging die Sache leider schief,
Man fragt: „Wie konnte das passieren?“
Und was hier aus dem Ruder lief.

Obwohl man viel hier spekulierte,
Man traf es nicht. Nein, weit gefehlt!
Doch der weiß gleich, was hier passierte,
Der eins und eins zusammen zählt:

Herr Eichel wollte testen lassen,
Geht es auch ohne Internet?
Um dann, bei chronisch leeren Kassen,
Zu sparen an der GEZ.

nach oben

Zu gut

HelpDesk (27. Oktober 2004)

Jetzt wird es klar, was mich erheitert,
Wenn die Maut dann wieder scheitert,
Liegt es nicht an falscher Planung,
Oder an zu wenig Ahnung.

Nicht an fehlendem Know-How,
Zu bauen eine Wollmilchsau.
Nicht an deutscher Großmannsucht,
Die stets das allerbeste sucht.

Nicht daran das manche OBU,
Liefert nur Tohuwabohu.
Nein! Legt es Stolpe auf die Bretter
Liegt's diesmal an zu gutem Wetter.

nach oben

RFID

HelpDesk (2. November 2004)

Auf der Mauer, auf der Lauer,
Sitzt ’ne kleine Wanze.
Und ich seh’ mit stiller Trauer,
Wie bei diesem Eiertanze,

Die Freiheit immer mehr entschwindet,
Sie verkürzt wird, Glied um Glied,
Bis man sie nicht wieder findet,
Wie das Insekt im Kinderlied.

nach oben

Diebe

HelpDesk (12. November 2004)

Jetzt wissen wir es, Dank Herrn Schröder,
Der Deutsche nur ein Dieb, ein schnöder.
Man hörte ihn zuvor schon maulen,
Die Deutschen wär'n die Oberfaulen.

Doch sehe ich Herrn Eichels Kasse,
Leer von Schulden und Geprasse,
Dann sei die Frage mir erlaubt,
Wer in Deutschland wen beraubt?

nach oben

Abdrücken für Abdrücke

HelpDesk (2. Dezember 2004)

Mal abgeseh’n, dass dieser Mist,
Schlicht aggressiver Unsinn ist,
Will ich hier mal hinterfragen:
Wer wird wohl die Kosten tragen?

Wird man, infolge leerer Kassen,
Den nächsten Protzbau unterlassen?
Werden um zu sparen jetzt,
Diäten auf Diät gesetzt?

Es wird wohl sein, wie’s immer geht,
Da muss man nicht sein der Prophet:
Man lädt dem Bürger auf den Rücken,
Für den Abdruck abzudrücken.

Schlussbemerkung:
Darum, ihr Herren, staunet nicht,
Drückt man die Hand euch ins Gesicht.

nach oben

Angriff auf Brigitte

HelpDesk (17. Januar 2005)

„Hat Brigitte“, frag ich laut
„Hier zu tief ins Glas geschaut?“
Dann war's, als sie zur Feder griff
Wohl ein großer Rauschangriff.

nach oben

A la carte

HelpDesk (27. Januar 2005)

Hat der Bürger zu erwarten,
Er hätte jetzt mal gute Karten?
Oder ist, frag’ ich polemisch,
Gesundheitskarte zu euphemisch?

Dient sie nur, im ganzen Großen,
Den Kassen sich gesund zu stoßen?
Soll der Name mir beschreiben,
Besser wär’s gesund zu bleiben?

So bleiben viele Fragen offen,
Und für den Bürger nur zu hoffen,
Dass er nicht, wie meist, betrogen,
Die Karte mit dem „A“ gezogen.

nach oben

Elster (Steuer online)

HelpDesk (10. Februar 2005)

Man lehrte mich schon früh als Kind,
Dass die Elstern diebisch sind.
Denk angesichts des Mehrerlöses,
Bei dem Titel ich was Böses
Und wenn ich dann verallgemeiner
Bin ich dann ein Schelm, ein kleiner?

nach oben

Beinhart

HelpDesk (14. März 2005)

Beinhart hart, wie’n Otto,
Beinhart ist das Motto,
Beinhart und nicht – lasch hier,
Beinhart geht das ab hier.

Hier trommel ich mit Kaiser Franz,
Und ich halte nichts von Toleranz
Ich bin der King im Grusel-Kabinett,
Und hab bei Gerhard einen Stein im Brett.

Die WM ist für mich optimal
Jeder Bürger kriegt 'ne Kennungszahl.
Schnüffel, schnüffel, schnüffel, schnüffel!

Beinhart hart, wie’n Otto,
Beinhart ist das Motto,
Beinhart und nicht – lasch hier,
Beinhart geht das ab hier.

Wenn die CSU am Stammtisch johlt,
Hab ich sie rechts außen überholt.
Wenn ich das will, dann geht das so,
Da scheiß ich auf die FDGO.

Die WM ist …
Beinhart …

Bei mir ist jeder Bürger frei,
Für den Zugriff unsrer Polizei
Und erst wenn die alle Daten nützt
Sind die Daten für mich geschützt.

Die WM ist …
Beinhart …

Frei nach „Beinhart“ von Torfrock

nach oben

Oh Otto!

HelpDesk (17. März 2005)

Otto, unser Chef des Sportes,
Und Amateur des hohlen Wortes,
Meister des gesprochnen Blechs,
Lobt die WM 2006.

Da hofft er auf die Stimmen vieler,
War er doch selbst ein Fußballspieler.
Noch dazu ein guter flinker
Verteidiger, und zwar ein linker.

Zunächst im RAF-Prozess
Schließlich dann mit grünem Dress,
Wirbelte er auf den Staub:
„Sie sind ein Arschloch, mit Verlaub!“

Doch wollt’ er von der Macht ein Scheibchen,
Drum wechselt er ins rote Leibchen.
Und will im Mittelfeld, dem rechten
Für die gute Sache fechten.

Doch als er dann nach vorn gestürmt
Da ist im der Verstand getürmt,
Und er klebt, man sieht’s mit Grausen,
An der Linie als Rechtsaußen.

nach oben

eMission

HelpDesk (9. April 2005)

Man gibt sich gern innovativ,
So stellt man einem Substantiv,
Das kleine „e“ behend voran
Und hofft, damit wär es getan.

Ob akut krank oder chronisch,
Behandlung nur noch elektronisch.
Und so betest du im Stillen:
„Beschütz mich vor den eBazillen!“

Schlussbemerkung:
Der Vorschlag wär vielleicht kein blöder,
Als nächsten Kanzler den eSchröder.

nach oben

Vertrauen und Unschärfe

HelpDesk (13. April 2005)

In Wahlkampf- und in Sonntagsreden
Wird der Bürger gern gebeten
Er möge in die Zukunft schauen
Und auf die Politik vertrauen.

Doch Vertrauen, tut mir leid,
Beruht auf Gegenseitigkeit.
Und der dies Gesetz gebaut,
Zeigt, dass den Bürgern er misstraut.

Das Vertrauen in euch messen,
Kann man daher glatt vergessen,
Denn die Messung scheitert schon
An der Unschärferelation.

nach oben

q.e.d.

HelpDesk (13. April 2005)

Gerhard, unser hübsch bewamster,
Otto, unser Daten-Hamster,
Dazu noch die MI-Brigitte,
Die nannten sich die neue Mitte.

Dass dies so nicht stimmen kann
Tret' ich zum Beweise an.
Der ist zwar etwas mathematisch
Ansonsten aber undramatisch.

Man nehme an, gegeben sei,
Dass die vorgenannten drei,
Ständen wirklich in der Mitte,
Dann folgte für die Kegelschnitte,

Hier zum Widerspruchsbeweis:
Die Hyperbel ist ein Kreis.
So steh'n sie außen, das ist klar -
Was hier zu beweisen war.

Schlussbemerkung:
Für die, die sich vor Mathe grausen:
Gerd Müller wär' dann ein Rechtsaußen.

Für die Freunde der angewandten Mathematik in Prosa:

Vorbemerkungen:
(i)
Sei
KUK (Kanzler und Konsorten) die Menge {Schröder, Schilly, Zypries)
{NEWS} die Menge der Nachrichten wie Gesetze zum Überwachungsstaat
vorbereitet und verabschiedet werden
Der Rechtsstaat im Brennpunkt gleich F1
Die Demokratie im Brennpunkt gleich F2
Die Mitte gleich M
(ii)
Auf einer Hyperbel liegen alle Punkte, bei denen die Differenz der
Abstände von zwei gegebenen Brennpunkten F1, F2 gleich ist.
(iii)
Auf einem Kreis liegen alle Punkte, deren Abstand von einem gegebenen
Mittelpunkt M gleich ist.

Annahme:
(1) Für alle x aus KUK gilt: x ist in M
Aus
{NEWS}
folgt
(2) Für alle x aus KUK gilt: x gleich rechts mit konstanter Differenz
zu F1 und F2

Aus (1) und (2) folgt nun
(3) Rechts ist M

Aus (3),(ii) und (iii) folgt
Eine Hyperbel ist ein Kreis (Widerspruch!)

Also Widerspruch zur Annahme

quod erat demonstrandum

nach oben

Oberhammer G-G-G-Gerhard

HelpDesk (19. April 2005)

Die Leute erzählen, sie sind froh wenn ich gehe
Und mein Haar auf dem Kopf wär nicht richtig.
Sie sagen, dass ich die Steuerschraube drehe,
Dabei ist Luft noch nicht mal steuerpflichtig

Ich brauche viel Kohle, ich komm nicht über die Runden
So mach ich die Kleinen kaputt.
Für die habe ich schon manche Steuer erfunden,
Tja, watt mutt dat mutt.

Jeden Tach bring ich den Oberhammer,
In der Länderkammer,
Und in Bundestach.
Das gibt keinen der von Hämmern noch mehr hat
Mann nennt mich Oberhammer G-G-G-Gerhard.

Ratatazong ratatazong, scheiß auf die Fraktion – dong!

Frei nach „Presslufthammer Bernhard“ von Torfrock

nach oben

Mein neues Leibgericht

HelpDesk (21. April 2005)

So wie der Minister spricht,
Hab ich ein neues Leibgericht.
Das hätt' ich wirklich gerne,
Und zwar „Schilly con Ferne.“

nach oben

(Un)Haltbar

HelpDesk (21. April 2005)

An der Linie sieht man sausen
Otto Schilly als Rechtsaußen.
Von seinem Posten weit entfernt,
Da er Verteidiger gelernt.
Darum steht er auch bereits,
Knapp zwei Meter im Abseits.

Im Gegensatz dazu der Peter,
Der jagt nicht nach dem runden Leder.
Denn das ist ihm viel zu dumm,
Deswegen steht er nur herum
Und freut sich, dass der Rasen grün.
So kennt man eben Herrn Trettin.

Hinten spielt, so gut er kann,
Münte einen letzten Mann,
Der wie einst Franz sein Namensvetter,
Ist in höchster Not der Retter,
Weil er schon oft, wenn einer patzte,
Die Kugel von der Linie kratzte.

Dann in der Mittelfeldzentrale,
Spielt Wolfgang Clement, der Geniale.
Und der schlägt, es staunt einjeder,
Den Steilpass über 80 Meter.
Was auf die Dauer doch nichts bringt,
Weil ihm der Kurzpass stets misslingt.

Der Kanzler hält sich noch ganz wacker,
Früher nannten sie in „Acker“.
So schallt sein Ruf, der leicht unwirsche:
„He Wolfgang, gib mal mich die Kirsche!“
Ein kurzes Dribbling, dann ein Schuss,
Ein Tor und dennoch herrscht Verdruss.

Denn Joschka Fischer in der Kiste,
Steht schon auf der Abschussliste
Einst war keiner so wie der,
Bei den Wählern populär.
Doch nun sehn es alle ein:
Der lässt wirklich jeden rein.

nach oben

Mein Tipp

HelpDesk (22. April 2005)

Aber wehe man will schreiben,
Was die hohen Herren treiben.
Pressefreiheit? Aber sachte,
Bitte nicht ans Eingemachte!

Wer wird wann, von wem beraten?
Das ist privat, wird nicht verraten!
Was die großen Bosse kriegen?
Wir sind diskret, das wird verschwiegen!

Auf der Bank in Lichtenstein,
Wer bezahlte sie wohl ein?
Die Spende, die Millionen schwere?
Ich schweige, gab mein Wort, auf Ehre!

Bei dem Bürger, bei dem schlichten,
Da darf man gar das Konto sichten.
Doch dient es ihrem Eigennutz,
Dann reden sie von Datenschutz.

Nur manchmal, leider manchmal nur,
Sonntag Abend, achtzehn Uhr,
Wenn der Trend nach unten zeigt,
Man erschrickt, man hat’s vergeigt.

Da wird sich nach der Wahl versammelt,
Da wird gedruckst, da wird gestammelt.
Es konnte leider nicht gelingen,
Die Botschaft an den Mann zu bringen.

Mal die Schwarzen, mal die Roten,
Sie geben plötzlich die Devoten.
Ob die Grünen, ob die Gelben,
Die Sprüche sind da stets dieselben.

Und an Abenden wie diesen,
Kann ich die Politik genießen.
Darum mein Tipp, den ich empfehle,
Bleibe nicht zu Hause, wähle!

Sagst du, das ist mir egal,
In Wahrheit hat man keine Wahl.
Dann zeige, dass man protestiert,
Und kreuz' den an, der nicht regiert.

Schlussbemerkung:
So bleibt dir stets das Wohlbehagen,
Achtzehn Uhr, an Wahlsonntagen.

nach oben

Noch mehr Fragen an Brigitte

HelpDesk (26. April 2005)

Frau Zypries gibt sich Dienst beflissen:
„Wir schützen in der Zukunft Wissen?“
Doch welches Wissen, frag ich grausend,
Star Wars, Folge eins bis tausend?

Ist es wirklich schützenswert,
Wenn Bohlen in das Mikro plärrt
Und mit Eunuchenstimme keift,
Als ob man ihm die Eier kneift?

Ein Lied mit Tralala als Thema,
Und dafür zahlen wir noch GEMA?
Wenig Geist, zu hohen Preisen,
Dem sollte man Respekt erweisen?

Ist Frau Zypries, schon seit Wochen,
Konzernen hinten rein gekrochen?
Dort sitzt sie warm und labert Mist
Und zeigt w e l c h Geistes Kind sie ist.

Schlussbemerkung:
Es bleibt am Ende festzuhalten,
Die Zunge spricht sehr oft gespalten,
So wie der Kopf des Gottes Janus,
Schaut man bei andern aus dem Anus.

nach oben

Erfahrungen

HelpDesk (8. Mai 2005)

Ja, ja, man hat da schon Erfahrung,
Mit dem Staat, dem stets gerechten.
So ist es keine Offenbarung,
Man macht mit ihm die eher schlechten.

nach oben

Ein kleines Kabinett Stück

HelpDesk (11. Mai 2005)

Ich wollte zwar schon lang ins Bett,
Doch war ich nochmal kurz bei Heise,
Dort las ich „Bundeskabinett“
Und heraus kam diese Weise:
+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Berlin ist ein schöne Stadt, juppheidi, juppheida!
Weil sie einen Gerhard hat, juppheidi, juppheida!
Er leistete sich manchen Flopp,
Nur sein Anzug ist tipptopp!
Juppheidi und juppheida, juppheidi tirallalla!
Juppheidi und juppheida, juppheidi-heida!

... einen Joschka hat, ...
Früher demonstrierte er,
Doch heut' schickt er die Bundeswehr! ...

... einen Otto hat, ...
Der schützt die Freiheit vehement,
So dass man sie nicht mehr erkennt! ...

... die Brigitte hat, ...
Ihr Verstand ist patentiert,
Damit sie diesen nicht verliert! ...

... noch das Hänschen hat, ...
Das Haushaltsloch Milliarden schwer,
In der Physik wär's singulär! ...

... einen Wolfgang hat, ...
Wenn alle auf der Straße stehn,
Sagt er noch, es wird aufwärts gehn! ...

... die Renate hat, ...
Verbraucherschutz, doch wenn es lohnt,
Dann wird die Nahrung auch geklont! ...

... einen Peter hat, ...
Er macht den Job den keiner will,
Denn Scharping, der flog viel zu viel! ...

... nochmal Renate hat, ...
Zu wenig Kinder wird erzählt
Doch wird's nicht mehr, wenn Kohle fehlt! ...

... eine Ulla hat, ...
Sie schloss einen Kompromiss,
Jetzt hast du Löcher im Gebiss! ...

... einen Manfred hat, ...
Den guten Manfred stört es nicht,
Hält man die Termine nicht! ...

... einen Jürgen hat, ...
Geht der in den Ruhestand,
Dann gibt es für ihn Flaschenpfand! ...

... eine Heide hat, ...
Sie fehlt im Ministerium,
Sie reist gern in der Welt herum! ...

Da gibt es noch die Edelgard, ...
Ich frage, wer kennt diese Frau?
Darum ist's mit der Bildung mau! ...

nach oben

Zypries von Kassel

HelpDesk (23. Mai 2005)

Zypries von Kassel ist, die mir missfällt,
Kostet mein Arbeit, mein Recht und mein Geld
Zypries von Kassel hat wieder ihr Herz,
Gerichtet auf Lobby, Profit und Kommerz.
Zypries von Kassel, studierte das Recht,
Doch wenn ich sie höre, dann wird es mir schlecht.

Zypries von Kassel ist, die mir missfiel,
Wenn der Tag lang ist, dann redet sie viel.
Zypries von Kassel, die Software nicht kennt,
Sie sagt dafür braucht die EU ein Patent.
Zypries von Kassel, doch eins macht mir Mut:
Bald wird gewählt und dann nimmt sie den Hut.

Frei nach „Ähnchen von Tharau“

nach oben

Prognose

HelpDesk (31. Mai 2005)

Ist nicht dieser Stadiongänger,
Gemeldet als Hartz IV Empfänger?
Wie konnte er den Preis begleichen?
Da müssen wir die Stütze streichen!

Dann der in rot, mit blauem Kragen,
Spendete der vor zwei Tagen,
Nicht für grün-weiß-gelb Applaus?
Den schreiben wir zur Fahndung aus.

Dort empfängt man die Signale,
Jener steht zum zweiten Male,
Drei Stunden früher vor den Toren.
Ein Terrorist, wir sind verloren!

So hätten Schilly und Konsorten,
Gern Überwachung allerorten.
Doch denk ich, so schlimm wird es nicht,
Denn eines gibt mir Zuversicht.

Seh ich die deutsche Politik
Und in der Zeit einmal zurück,
Da ging gar manches in die Hose,
Und so wag' ich die Prognose:

Die RFID Leser an den Kassen,
Werden zu den Chips nicht passen,
Die sie nahmen für die Karten,
Weil sie hier am Einkauf sparten.

Die Kameras, die furchtbar teuer,
Bezahlt mit unser aller Steuer,
Liefern Daten jederzeit,
Ein Bild so zwei, drei Gigabyte.

Es wird durch die Flut der Daten,
Der Plattenplatz sogleich verbraten.
Und auch fleißig observiert,
Doch sind die Server abschmiert.

Die Datennutzung ein Desaster,
Denn zur Schulung fehlt der Zaster.
Dies ist zwar alles angenommen
Doch so ähnlich mag es kommen.

Darum vertrau ich dieses mal,
Der Politik auch nach der Wahl,
Auch wenn vielleicht dann and're Luschen,
Labern, stümpern, murksen, pfuschen.

Schlussbemerkung:
Sagst du, ich hätte phantastiert?
Nein! Habe nur extrapoliert.

nach oben

Lustig ist das Ministerleben

HelpDesk (9. Juni 2005)

Lustig ist das Ministerleben,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Brauchen nichts auf's Parlament zu geben,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Lustig ist's im Europarat,
Wo das Volk nichts zu sagen hat.
|:Fa-ria, fa-ria, fa-ria:|, ho!

Wird im Herbst man uns nicht mehr wählen,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Brauchen wir uns mit Hartz Vier nicht zu quälen,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Dann wird uns im Monat ne Rente gezahlt,
Die hätt gern manch andrer als Jahregehalt.
|:Fa-ria, fa-ria, fa-ria:|, ho!

Sollte uns trotzdem die Kohle nicht reichen,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Brauchen wir die nächste Kreuzfahrt nicht streichen,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Es wird ein Flieger nach Brüssel gebucht,
Dort hängt ein Schild: "Lobbyisten gesucht".
|:Fa-ria, fa-ria, fa-ria:|, ho!

Sind wir bei dem Lobbyistenhaufen
Fa-ria, fa-ria, ho!
Treffen wir Kumpels und gehn einen Saufen,
Fa-ria, fa-ria, ho!
Wir lachen und scherzen und machen den Plan,
Wie man die Bürger verarschen kann.
|:Fa-ria, fa-ria, fa-ria:|, ho!

nach oben

Korrekturen

HelpDesk (10. Juni 2005)

Wenn ein Jurist von Software spricht,
Der Admin seinen Kaffee bricht.
Er braucht, als kleine Korrektur,
Dann eine neue Tastatur.

Als zweites, da gibt’s nichts zu löten,
Ist als Korrektur vonnöten,
Bei der Wahl zum Parlament,
So etwa Minus zehn Prozent!

Schlussbemerkung:
Weil Frau Zypries gern vergisst,
Wer ihr das Mandat verliehen,
Und dass Mandant der Bürger ist,
Wird jener jenes bald entziehen.

nach oben

Nach dem Rechten

HelpDesk (11. Juni 2005)

Gerhard Schröder lauthals fluchte,
Als er nach Otto Schilly suchte,
Und sprach zu Münte:"Im Vertrauen,
Ich muss mal nach dem Rechten schauen."

nach oben

Mittelbar und umgekehrt

HelpDesk (22. Juni 2005)

Demokratie, die mittelbare,
Hat uns das Grundgesetz beschert.
Denn Volksentscheid ist nicht das Wahre,
Das hatte Weimar uns gelehrt.

Doch ist für Brüssels Kommissare
Und ihre Lobbyisten Büttel
Das Argument, das einzig wahre,
Jede Menge bare Mittel.

Schlussbemerkung:
Ein Europa ohne Grenzen,
War einst die Vision, gewiss.
Doch sieht man heut’ die Konsequenzen,
Ist grenzenlos nur der Beschiss.

nach oben

Déja vu?

HelpDesk (29. Juni 2005)

Die Sicherheit, sie gibt uns Schwung
Da wär’ ein Mittel, ein probates,
Man baut ein Ministerium
Für die Sicherheit des Staates.

Der Datenschutz wird garantiert,
Und nicht mit RFID, nicht mit Maut,
Die Freiheit jemals angerührt
Und eine Mauer nie gebaut.

Schlussbemerkung:
Hab ich zuviel Phantasie -
Oder nur ein déja vu?

nach oben

Alles Lüge

HelpDesk (19. September 2005)

Es ist wahr, es ist wahr,
Dass Angela gerne Kanzler wär.
Es ist wahr, es ist wahr,
Ohne Wähler wird das schwer.
Es ist wahr, es ist wahr,
Jetzt haben wir ein schönes Patt.
Es ist wahr, es ist wahr,
Dass das Gerhard nicht begriffen hat.

Das ist wahr, das ist wahr!
Aber sonst, aber sonst:
Alles Lüge, alles Lüge!
Alles Lüge, alles Lüge.

Es ist wahr, es ist wahr,
Dass man von Jamaikas Flagge spricht.
Es ist wahr, es ist wahr,
Die Ampel zeigt erst Rot, dann Gelb, dann grünes Licht.
Es ist wahr, es ist wahr,
Der Guido ist für Gerhard nicht bereit.
Es wahr, es ist wahr,
Viel mehr Spaß macht es ihm mit Wowereit.

Das ist wahr, …

Selbst wenn du fragst ob man koaliert und man sagt ja,
Weiß man manchmal nicht genau ist das nun Lüge oder wahr
Weil man oft alles tut nur der Macht zuliebe
Liebt der Joschka nun den Guido, liebt der Gerhard Angela?
Liebt der Edmund nur sich selber, weil das immer schon so war?
Lieben alle, alle andern und koalieren kreuz und quer?
Oder ist da mehr oder ist da mehr
Oder ist das, oder ist das, oder ist das

Alles Lüge, alles Lüge,
Alles Lüge, alles Lüge?

Frei nach Rio Reiser „Alles Lüge“

nach oben

Spannend

HelpDesk (20. September 2005)

Die Angela tut, macht und werkelt:
„Jetzt mal alle aufgemerkelt!
Wir sind die Guten, sind die Schlauen,
Und werden die Regierung bauen.“

Der Gerhard sich darob entschrödet,
Und auch von der Regierung redet,
Ist auch sein Stimmanteil geringer,
In Wahrheit sei er der Gewinner.

Der Guido darauf, gar nicht helle,
Macht eine Riesen-Westerwelle,
Es sei ein Wechsel nun geboten,
Und niemals spricht er mit den Roten.

Der Joschka grinst sich eins und kichert,
Und wage er im Trüben fischert,
Mit den Grünen ginge was,
Denn regieren macht ihm Spaß.

Worauf der Edmund aufgebracht,
Sich böse aus dem Stoiber macht,
Um zu Hause auf der Wies’n
Sich ein Helles einzugießen.

Doch nun genug der Worte Spiele,
Denn Phrasen gab's schon viel zu viele.
Der Wahlausgang sei euch gegönnt,
Jetzt dürft ihr zeigen, was ihr könnt.

Denn nicht um Posten oder Pfründe,
Dass man den Wohlstand neu begründe,
Darum geht’s in diesem Land!
Es liegt an euch, ich bin gespannt.

nach oben

Otto, der Chewbacca-Verteidiger

HelpDesk (31. Oktober 2005)

Otto und Apologeten,
Schwingen wieder große Reden.
„Warum wir Überwachung brauchen? -
Wir werden sonst ins Chaos tauchen!

Denn man muss doch nur bedenken,
Und seinen Blick nach Endor wenden!
Dort lebt ein Wookie, sehr beliebt,
Was freilich keinen Sinn ergibt.

Chewbacca bei den Ewoks Wichten!
Gib das einen Sinn? Mitnichten!
Ein Zottelmensch, zwei Meter groß,
Das ist doch sinnlos! Zweifellos!

So zieh den Schluss ich, als Jurist:
Wenn dies völlig sinnlos ist,
Dann kann auch Peter Schaar nichts machen,
Dann muss man jeden überwachen.“

nach oben

Das Kontrolldateilied

HelpDesk (3. November 2005)

Und weil der Mensch kein Mensch ist,
Wird er zu einer Nummer, bitte sehr!
Dann macht man seine Rechte platt
Denn dann braucht er die nicht mehr.

Drum null und eins, drum null und eins,
Du bekommst es gar nicht mit,
Reih'n dich ein in die Bürgerkontrolldatei
Wie die anderen, Bit für Bit.

Und weil der Mensch kein Mensch ist
Drum hat er nirgends seine Ruh!
Ob groß, ob klein, ob reich, ob arm
Der große Bruder schaut ihm zu.

Drum null und eins,...

Und weil der Mensch kein Mensch ist
Drum ist unser Mautsystem modern!
Wir wissen, wann du wohin gehst
Egal dein Ziel, ob nah, ob fern.

Drum null und eins,...

Doch wenn der Mensch ein Mensch ist,
Siehst es auch der Dümmste einmal ein!
Nicht Bits, nicht Bytes, nur Menschlichkeit
Wird sein einzig Schutzschild sein.

Frei nach „Das Einheitsfrontlied“ von Bertold Brecht

nach oben

Der Traum vom neuen Ausweis

HelpDesk (8. November 2005)

Mit einem hohen Haaransatz,
Hat dein Antlitz reichlich Platz.
Der ePass, den jedoch entbehrt,
So wird dir selbiger verwehrt.

Drum mit Humor und Phantasie,
Träumte mir, da wären sie,
In einem langen, dunklen Gange,
In eines Amtes Warteschlange,

Mit einem Foto in den Händen:
Aus der Hauptstadt die Regenten.
Ruhig und duldsam, wie sonst kaum,
Denn wie bemerkt, es war ein Traum.

Münte mit Geheimratsecken
Kann sich den neuen Ausweis stecken.
Denn auf dem Foto sieht ein jeder,
Zu klein, ein halber Milimeter.

Er war, als man das Bild geschossen,
Wieder mal zu kurz entschlossen.
Auch Peer Steinbrück mit Tonsur,
Bekäme seinen ePass nur,

Wenn er im voraus unterschreibt,
Dass wenn beim Zoll er hängen bleibt
Und dann zu Hause sitzt, verdrossen,
Ist Haftung dafür ausgeschlossen.

Herr Platzeck mit Drei-Tage-Bart,
Ist abgelehnt, denn eisenhart
Meint der Beamte ungerührt,
Er wäre viel zu unrasiert.

Auch Herr Schäuble unterdessen,
Kann den neuen Pass vergessen,
Weil man auf seinem Foto sieht,
Dass jener leicht den Mund verzieht.

Auch bei Merkel, zappenduster,
Da passt nicht die Frisur ins Muster.
Wobei, hier gilt, man kann’s verstehn,
Wenn man dieselbe je gesehn.

Nur bei Wulff und Westerwelle,
Geht das Ganze blitzesschnelle,
Da das Gesicht ein ebenmäßes,
Von Symmetrie, der des Gesäßes

Und auch aalglatt, gerade so,
Wie sonst beim Kinde der Popo.
Man konzediert ihr Konterfei
Und schickt’s zur Bundesdruckerei.

Schlussbemerkung:
Und die Moral von der Geschicht:
Von Vorteil ist ein Arschgesicht.

nach oben

Das geht nicht gut

HelpDesk (15. Dezember 2005)

Mach dir keine Sorgen
Es wird schon weiter geh’n
Warte nur auf Morgen
Sie werden alt ausseh’n.

Wenn so ein Haufen Blinder,
Von Daten nichts versteht,
Dann braucht du nicht zu fragen
Wie dieser Film ausgeht.

Die Datenflut,
Das geht nicht gut.
Die Datenflut,
Das geht nicht gut.

Keine Kohlen, keinen Speicher, kein Konzept
Die Daten werden untergeh’n
Pro Fall wird in den Datenbank ein halbes Jahr gegreppt
Das ist wie über Wassers geh'n

Die Datenflut, …

Frei nach "Es geht mir gut" von Marius Müller Westernhagen

nach oben

Rechts freier Raum

HelpDesk (13. Januar 2006)

Auch wenn es für sie eine Qual
Ist's eingedenk der nächsten Wahl,
Den Herrn Politikern zu eigen,
Sich ab und zu dem Volk zu zeigen,

So saß, obwohl's ihm nicht gefiel,
Herr Stegner mal beim Länderspiel.
Er fand den Fußball reichlich öde,
Und Fan-Gejohle eher blöde.

Null Ahnung habend von Abseits,
War er nach kurzer Zeit bereits
Teilnahmslos und traumversunken,
Auf seinem Sitz dahin gesunken.

Auf einmal hört man Klinsmann schreien:
„Spiel rechts ab! In den Raum, den freien!“
Jäh sind beendet Stegners Träume:
„Das kann nicht sein, rechtsfreie Räume!“

Und so ist es ausgemacht,
Der freie Raum wird überwacht.
Wem das nicht passt, der fliegt hier 'raus
Und sitzt dann bald allein zu Haus.

Schlussbemerkung:
So kann man bald auf Wände kritzeln:
WM – Die Welt zu Gast bei Spitzeln.

nach oben

Ungebührlich

HelpDesk (2. Februar 2006)

Willst du dich einmal informieren,
Wie es dir laut Gesetzt gebührt,
Zeigt ein Bescheid dir die Gebühren,
Und der Beamte sich pikiert.

Darum, behaupt ich despektierlich
Es ist aus der Beamtensicht,
Viel Arbeit für ihn ungebührlich
Doch für den Bürger eher nicht!

nach oben

Tunneleffekte

HelpDesk (9. Februar 2006)

Bei Prüfung der Personendaten,
Braucht der Bürger viel Geduld.
Es ist, man kann es leicht erraten,
Der neue ePass daran schuld.

Denn bei der großen Datenfülle
Sind Quanten ab und an verbummelt,
Da hilft auch nicht die neue Hülle:
Sie haben sich davongetunnelt.

nach oben

WM-Einsatz der Bundeswehr

HelpDesk (9. Februar 2006)

Man hört im Stadion einen Knall,
Es fliegt heran mit Überschall
Der neue „Bomber der Nation“
Ein Kampfpilot mit der Phantom.

Im Mitttelfeld, in der Zentrale,
Führ’n Regie die Generale.
Und rechts und links die Gegner flitzen,
Man deckt im Raum mit Feldhaubitzen.

In der Abwehr eisenhart,
Spielt Viererkette „Leopard“,
Und wenn sie einer dennoch knackt,
Wird die Bazooka ausgepackt.

Das Tor und den Fünfmeterraum,
Sucht man umsonst, man sieht sie kaum.
Man hat die Torgefahr gebannt
Und dort ein Tarnnetz aufgespannt.

Doch Spiel um Spiel man hoch verliert,
Da alle Gegner raffiniert
Am Ende eine Taktik fanden:
Sie riefen einfach: „Still gestanden!“

nach oben

Lautlos

HelpDesk (7. März 2006)

Nie mehr Stress mit Politessen,
Knöllchen kannst du glatt vergessen,
Denn künftig kommt das Strafmandat
Vom Fahrer-Anscheiß-Automat.

Jetzt fehlt noch zu des Bürgers Glück,
Das neuste Hi-Tech Meisterstück,
Dies führt man demnächst auch noch ein:
Den RFID-Funkchip Führerschein.

Verstößt du gegen ein Gebot,
Fährst an der Ampel gar bei Rot,
Ist jener derart eingerichtet,
Dass er sich lautlos selbst vernichtet.

nach oben

Zwei Jahre später

HelpDesk (9. März 2006)

Du bist sechzehn Jahre alt
Man muss dich schützen vor Gewalt,
Vor allem vor unglaublich vielen
Unsäglich bösen Killerspielen.

Doch zwei Jahre später dann,
Statt rumzuhängen stehst du stramm,
Statt weit geschnitten und lasziv
Trägst du braun gefleckt oliv.

Man zeigt dir, wie du richtig zielst
Mit Spitzentechnik und du spielst
Nicht mit Joystick, Maus und Browser
Doch mit Hi-Tech Marke Mauser.

Man ballert rum und schießt und rennt,
Beim Unreal-Balkan-Tournament.
Und dann spielst du, Dank Herrn Bush,
Counterstrike am Hindukusch.

nach oben

Das kein Modell

HelpDesk (9. März 2006)


Dam-Damda-Damda-Dadam,
DamDa-Damda-Dadam,
Damda-Damda-Dadam (2x)

Sie ist kein Modell und hat wirres Haar,
Sie redet viel und nennt sich Angela.
Die Stimme auf der CeBIT laut erschallt
Sie hat die rechte Hand zur Faust geballt.

Sie sagt sie unterstützt den Mittelstand,
Ich hör ihr zu und jetzt bin ich gespannt
Macht sie SW-Patenten den Garaus?
Schmeißt sie am Ende gar Brigitte raus?

Dam-Damda-Damda-Dadam,…

Doch denkt man noch einmal darüber nach,
Was Angela noch vor der Wahl versprach:
Die Umsatzsteuer wird erhöht um zwei,
So sprach sie damals, und jetzt sind es drei.

Sie schloss mit den Roten einen Kompromiss
In dem Drei von Null und Zwei die Mitte ist.
Wie kam nur am Ende dieser Wert heraus?
Man rechnete diesen wohl mit Excel aus.

Dam-Damda-Damda-Dadam,…

Frei nach „Das Modell“ von Kraftwerk

nach oben

Zypries klein

HelpDesk (24. März 2006)

Zypries klein, wohnt allein
In ihrem Turm aus Elfenbein.
Sie verspricht, vor Gericht,
Kämen Kinder nicht.

Doch dann wurde sie gefragt,
Warum man Tausende verklagt.
Ei der Daus, kam heraus,
Sie kennt sich nicht aus.

Kind im Knast, Dauergast,
Dank Zypries im Justizpalast.
Sie beweist, dass sie dreist,
Auf die Bürger scheisst.

Als sie zum Eid vor Köhler stand,
Zwei Finger hob der rechten Hand,
War’n bereits, hinterm Kreuz,
Zwei Finger überkreuz.

Frei nach "Hänschen klein"

nach oben

Don't Panic

HelpDesk (11. Mai 2006)

Es wird nicht nur mir so gehen:
Wer kann die Politik verstehen?
Wie funktioniert Parteimechanik?
Hier hilft uns Adams: „Keine Panik!“

Zum Beispiel war es mir nie klar,
Warum nur lächelt Angela?
Sie hat sich, ich hab’s begriffen,
Den Donnergurgler eingepfiffen.

Warum war Edmund schwer beleidigt,
Und blieb daher unvereidigt?
Weil Wowbagger, der prolongierte
„St“ gerade insultierte.

Ist der Haushalt problematisch,
Rechnet Steinbrück bistromathisch,
Und zahlt im Bistro für die Pasta
Plus drei Prozent – und damit basta.

Münte schließlich weiß der Kenner
Ist in Wahrheit Rob McKenna,
Der zwar meint, dass etwas geht,
Zum Schluss jedoch im Regen steht.

Endlich ist es nun bekannt,
Wo Zypries sich ihr Hirn verbrannt:
Sie saß schon vor den letzten Wahlen
Im Durchblickstrudel, dem totalen.

Auch kann nach langem Rätseln endlich,
Selbst für den Laien leicht verständlich
Ich Antwort auf die Frage geben:
Warum Sie so weit oben schweben?

Es lässt sich wahrlich nicht verhehlen
Dass sie stets ihr Ziel verfehlen.
Und daher sind sie abgehoben
Denn sie verfehlen selbst den Boden.

nach oben

Alltäglich

HelpDesk (10. Oktober 2006)

Wir erleben es alltäglich,
Wie verschroben und unsäglich
Und wie unfassbar ignorant
Die Führer sind in diesem Land.

Keine Ahnung, davon viel,
Keinen Weg und nur ein Ziel:
Nicht auf des Bürgers Wohl bedacht
Sondern auf Erhalt der Macht.

Geradezu der Prototyp,
Von dem was ich zuvor beschrieb,
Ist noch immer, bleibt und war:
Brigitte Zypries - Superstar.

Software muss man patentieren,
Musik und Film nicht raubkopieren,
So spricht sie nach dem Lobbyist
Und zeigt welch Geistes Kind sie ist.

Den Lauschangriff, den braucht man jetzt!
Doch wer braucht ein Grundgesetz?
Durch nur der, der hier im Staat,
Was Böses zu verbergen hat.

Auch dies Gesetz, das hier in Planung,
Zeigt nur, dass sie vielleicht Ahnung
Hat von dem die Lobby spricht,
Doch von Computern leider nicht.

Schlussbemerkung:
Des Bürgers Wohl ist schnell vergessen,
Ist das Gesäß schon breit gesessen
Bequem auf dem Ministerstuhl,
Was juckt da schon ein Hacker-Tool.

nach oben

Schünemanns Wunschzettel

HelpDesk (18. Dezember 2007)

Lieber, guter Weihnachtsmann,
Mach das ich observieren kann,
Denn all die bösen Zivilisten
Sind nur verkappte Terroristen.

Liebes, gutes Grundgesetz,
Fühl dich doch nicht gleich verletzt,
Wir können dich doch gut verstehn’
Nur nicht Artikel fünf und zehn.

Liebes, gutes BVerfG,
Tu dem BKA nicht weh!
Wer sich aufs Grundgesetz beruft
Wird als verdächtigt eingestuft.

Lieber, guter Journalist,
Glaub' nicht, dass du was bess’res bist,
Ich ermittel' schnell verdeckt,
Wer dir wann, was, wo, wie steckt.

Lieber, guter Rechtsanwalt
Ich mache auch vor dir nicht halt.
Wenn du dich wehrst, bist du Verlierer,
Drum kümmer’ dich um Raubkopierer.

Lieber Bürger am PC,
Durchsuchen tut bestimmt nicht weh,
Bestell dir bitte DSL,
Dann geht auch die Durchsuchung schnell.

nach oben

Politiksucht

HelpDesk (3. Juli 2009)

s/Online/Politik/sucht

Die süchtigen
s/Online- und Rollenspielen/Politiker/
– meist Männer – lebten oftmals sozial zurückgezogen,
s/spielten/laberten/
teils tagelang am Stück und mieden andere Menschen. "Sie wollen
s/Kontakte/Bürger/,
die man kontrollieren kann", erklärt der Psychologe. Seinem
s/Rollenspiel-Partner/Wähler/
müsse man nicht direkt in die Augen schauen, "da ist die
s/Mattscheibe/Bannmeile/
dazwischen". Außerdem könne man die Kritik anderer Menschen per
s/Knopfdruck/Stoppschild/
ignorieren. Gleichzeitig erlebten die isolierten
s/Spieler/Politiker/
in
s/der virtuellen/ihrer/
Welt Erfolgsmomente, die sie sonst nicht hätten.

nach oben

Gedicht zur Mär

HelpDesk (24. September 2009)

Der Guido, reichlich unverfroren
Heute eine Mär erzählt:
Dessen Stimme ist verloren,
Wenn einer die Piraten wählt.

Der Ältere kann sich entsinnen,
Da sah man Liberale fechten,
Und auch Wahlen noch gewinnen,
Durch den Schutz von Bürgerrechten.

Dem hat man heute abgeschworen
So hat er Recht, wie ich es seh'
Viele Stimmen sind verloren
Für Westerwelles FDP.

Schlussbemerkung:
Ein Spruch wird schnell zum schlechten Omen
Bei falschem Possessivpronomen.

nach oben

Gespiegelt

HelpDesk (24. September 2009)

Das Internet, auch wenn's missfällt,
Ist nur ein Spiegel dieser Welt.
In dieser Welt, der großen weiten,
Gibt's leider auch die schlechten Seiten.

Nun stell dir vor, wie morgens immer,
Stehst du in deinem Badezimmer.
Dort schaust du in den Spiegel flüchtig
Und siehst die Haartracht sitzt nicht richtig.

Mit einem Handtuch, schnell drapiert,
Wird flugs das Spiegelbild kaschiert,
Schon ist behoben das Malheur,
Erspart der Gang zu dem Friseur.

Wem würde der Gedanke kommen
(Frau Leyen einmal ausgenommen),
Durch die gezeigte Prozedur
Wär nun in Ordnung die Frisur?

Schlussbemerkung:
Als scheinheilig Selbstgerechter
Erweist sich hier der Spiegelfechter.

nach oben

Wertediskussion

HelpDesk (12. Oktober 2009)

Er ist der Ober-Chef-Experte,
Die Koryphäe für die Werte.
Er glaubt ganz fest an Ehrenworte
Und spricht vor der Moral-Kohorte

In leichtem schwäbisch: "Ich weiß dös:
Dös Internet ischt mächtig bös.
Dös sind alles Bombe'bauer
Pornogucker, Liederklauer,

Linke Sozis und Pirade,
Do brauchen mir die Vorratsdade,
Do müssen mir Gesetze mache,
Um diesen Sumpf zu überwache."

Hallo Wolfgang, der du uns beschuldigst,
Wir kennen die Werte, denen du huldigst.
Diese Werte, es weiß ein jeder:
Unummerierte Scheine in Koffern aus Leder.

Schlussbemerkung:
Obwohl nur ein Vokal verkehrt,
Ist Ehrenwort nicht ehrenwert.

nach oben

Wie geschmiert

HelpDesk (27. Oktober 2009)

Wenn du bei Heise kommentierst
Grotesk, satirisch karikierst,
Du fürchtest schon, weil überzogen,
Meint jeder nun, du bist auf Drogen.

Doch nach drei Tagen ist's so weit,
Aus Hohn und Spott wird Wirklichkeit.
Es tagte der Ministerrat,
Aus "unerhört" wird "in der Tat":

Du hast gebangt, man würde sagen,
Du hättest zu dick aufgetragen,
Doch in Wahrheit kommt es dicker
Und du streichst Fake aus deinem Ticker.

Wie Ihr, auf den Ministerbänken -
So krank kann wahrlich keiner denken!
So frage ich mich leicht beklommen:
Alter, was habt ihr genommen?

Schlussbemerkung:
Scheint dir das Leben eine Schmiere,
Dann nennt sich dies Realsatire.

nach oben

Keine Bange

HelpDesk (2. Februar 2010)

Lieber Clemens, keine Bange!
Es dauert sicherlich nicht lange,
Der Posten bleibt nicht lang vakant
In diesem unserm schönen Land.

Da kommt ein Typ, mit ganz viel Ahnung,
Und chronischer Karriereplanung.
IT, das ist ihm sonnenklar,
Meint dritte Person Singular.

Studiert hat er Juristerei,
Bei Netz denkt er an Fischerei.
Cyber? Ist das nicht der Wein
Von unserm Nachbarn links vom Rhein?

Statt Server sagt er lieber Diener.
Zu Viren fragt er Mediziner.
Als Kind einst las er bei Homer:
Trojaner gibt's schon lang nicht mehr.

Festplatten kennt er schon per se
Die gab es letztens beim Buffet.
Zu Algorithmen, meint er schlau,
Daran glaube seine Frau.

Prozesse, weiß er, können Kosten,
Er ist der Rechte für den Posten.
Bei der Partei schon zwanzig Jahre
Ist er verbürgt der einzig Wahre.

Schlussbemerkung:
Experten, auch wenn man's beklagt,
Sind hier leider nicht gefragt.

nach oben

Ab- oder untergeordnet?

HelpDesk (30. April 2010)

Artikel fünf von Freiheit spricht,
Durch für Peter gilt der nicht.
Dem Gewissen nur verpflichtet?
Aber nicht wenn Peter richtet!

Die Antwort sei nicht abgestimmt,
Was Peter furchtbar übel nimmt.
Zumindest in der Position
Als Mitglied der Unionsfraktion.

Nach oben gilt es nachzubeten,
Wer's braucht, der soll nach unten treten.
Schleicher, Kriecher, Leisetreter
So hat er's gerne, unser Peter.

Die Strategie, sie ist bekannt:
Stets mit dem Hintern an der Wand.
Statt Ehrenmännern, willenstarker,
Ein Landtag voller Schattenparker.

Schlussbemerkung:
Auf Menschen mit gekrümmtem Rücken
Kann man nur hinunterblicken.

nach oben

Mit ganzer Kraft

HelpDesk (19. August 2010)

In der Hauptstadt die Regenten
Wollten es zum Guten wenden
Worauf sie feierlich erklärten:
“Alles müsse besser werden.”

Wir machen den Indianern Beine,
Mit jeder Menge Meilensteine.
Zwar gibt's Indianer nicht mehr viele,
Doch wir haben große Ziele.

Bald trafen ein, in großer Masse,
Bei den Indianern die Erlasse.
Manche später, manche eher,
Gingen zum Bürovorsteher.

Und sie klagten in der Weise:
Man stünde bis zum Hals in Scheiße
In der in Kürze man ertrinke,
Was überdies zum Himmel stinke.

Da ergriff den Chef, den kleinen,
Heftig Mitleid mit den Seinen
Er schilderte dem Vorgesetzten
Von den Indianern, den Entsetzen.

Das Problem sei ein fäkales,
Und eher nicht ein marginales,
Der Mief, er dräng aus allen Spalten
Und wäre kaum noch auszuhalten.

Der Vorgesetzte, wie ein Vater,
Schickte aus zu dem Berater,
Der schrieb in seiner Expertise
Schöne Sätze, so wie diese:

Man findet vor bei dem Klienten,
Eine Form von Exkrementen,
Von einer Stärke, muss man sagen,
Dass sie nur schwerlich zu ertragen.

Das, obwohl man Beifall zollte,
War kein Ergebnis, das man wollte,
Die befand man sehr verdrießlich,
Und meldete nach oben schließlich:

Der Verdruss, sei kein geringer,
Es handle sich um einen Dünger,
Der, was ganz besonders arg,
Sei ganz gewaltig mächtig stark.

Mit großen Zweifeln im Gesicht,
Las man dort oben den Bericht,
Man gab sich blinder Hoffnung hin
Und schrieb den Großen in Berlin:

Man käme klar, im großen Ganzen,
Man sei dabei, was fortzupflanzen,
Man ginge mit Elan zu Werke
Es wächst heran mit großer Stärke.

Und die Berliner Prominenz
Lud schnell zu Pressekonferenz:
Man hätte vieles schon geschafft:
“Die Saat geht auf mit ganzer Kraft.”

nach oben

Guter Mond

HelpDesk (30. November 2010)

Der Mond ist der Regierung Ziel
Doch mich beschleicht so ein Gefühl,
Sie würde eher wahrgenommen,
Als sei sie just von ihm gekommen.

Bei der Bildung für die Kinder
Wohnt sie ganz weit weg dahinter.
Und bei Finanz- und Wirtschaftskrisen
Könnt' man sie auf diesen schießen.

Schlussbemerkung:
Die Bürger darf das alles schlucken
Und kann dann in denselben gucken.

nach oben

Alleskönner

HelpDesk (28. Januar 2011)

Das Gesetz wird nicht gemacht,
Damit man jeden überwacht.
Auch nicht, sowie hier vorgegeben,
Zum Schutz der Bürger Leib und Leben.

Den selbst wenn der PC verseucht
Die Spähung schnell ins Leere läuft,
Wenn der Täter abgebrüht
An dem PC den Stecker zieht.

Aber was ist dann der Sinn?
Und wo führt das alles hin?
Dem Bürger wird hier aufgetischt:
Wart nur ab, wir kriegen dich!

Wie wissen was ihr tut und treibt,
Sogar wenn ihr zu Hause bleibt.
Ihr seid gläsern, transparent,
Denn wir, wir sind omnipotent!

Wir kriegen einfach alles mit,
Wir überwachen jedes Bit.
Und ihr wisst, das dieses geht,
Wenn ihr euch CSI anseht.

Denn nur so kann es gelingen,
Die Bürger zu Räson zu bringen.
Wenn die zurecht sich echauffieren,
So wie in Stuttgart demonstrieren,

Denn seiner Freiheit schon beraubt
Ist der Bürger, wenn er glaubt,
Er können reden frank und frei,
Doch Schnauze halten besser sei.

Schlussbemerkung:
Froh, wär mancher schon in Mainz,
Sein Windows wär nicht 3.1.

nach oben

Die Friedrichs

HelpDesk (5. April 2011)

Ihr Friedrichs, wer will es verhehlen,
Ihr seid brilliant, ihr seid Juwelen.
Weil, hier gilt der Umkehrschluss,
Man euch mit Fassung tragen muss.

Man sagt zu euch nur: "Die da oben",
Was zeigt wie sehr ihr abgehoben.
Ihr schmeißt herum mit unserm Geld
Ihr seid der Nabel eurer Welt.

Obgleich juristisch stark vermint
Und mancher Anwalt gut verdient,
Sei das Netz rechtsfreier Raum;
Das ist doch wie im bösen Traum

Zum Wählerfang mit Populismus
Prägt ihr so manchen Euphemismus.
Darum, jetzt bin ich mal gemein,
Plädier ich für ein Phrasenschwein.

Wenn ihr dann hohle Phrasen drescht,
Wo der Verstand davongeprescht,
Ihr uns neue schöne Worte gebt
Wie "sozial verträglich früh ablebt",

Dann wird ein Zehner abgedrückt,
Was Herrn Schäuble höchst enzückt.
Denn das beste wär dabei:
In Kürze sind wir schuldenfrei.

nach oben

Aus für Elena

HelpDesk (19. Juli 2011)

Heut in der Serie "Auf und ab":
Wir bauen uns ein Datengrab.
Als erstes nehmen wir zur Hand,
Ein Gesetz und Unverstand.

Als zweites wird das Grab komplett,
Indem wir bauen ein RZ.
Dann drittens zum Volzug des Zwecks
Beschaffen wir uns tausend Racks.

Diese sind dann auszustatten
Mit je zwanzig Speicherplatten,
Zehnfach gespiegelt jedes Byte,
Wir brauchen schließlich Sicherhet.

Viertens werden aus Salären
Unsere Daten, die binären.
Die mit Namen angereichert,
In dem Grabe abgespeichert.

Dann werden diese umkodiert,
Komplex verschlüsselt und signiert.
Versiegelt letztlich jedes Rack,
Dann schmeißen wir den Schlüssel weg.

nach oben

Die gute Tat

HelpDesk (6. September 2011)

Man muss halt sehen, wo man bleibt,
Wenn der Trend nach unten zeigt.
Wenn es deutlich abzusehen,
Nach der Wahl, da muss man gehen.

Dann ist es hilfreich, im Geheimen,
Hier und da sich einzuschleimen.
Durch eine Hand die andre waschen,
Sich einen Posten zu erhaschen.

Der dient im Fall des Ruhestandes,
Der Sicherung des Geldbestandes.
So führt so manche "gute Tat"
Glattweg in den Aufsichtsrat.

nach oben

Der Datenschützer

HelpDesk (20. September 2011)

Na klar will er die Daten schützen,
Der Friedrich und die andern Mützen.
Er will Sie hüten und sie hegen
Sie umsorgen und sie pflegen,

Dass niemand es je unternimmt,
Dass ihnen wird ein Bit gekrümmt.
Dass man sie sorgsam aufbewahre
Für zehn, noch besser zwanzig Jahre.

nach oben

Noch ein Rettungsschirm

HelpDesk (20. September 2011)

Angela, das Zentralgestirn,
Spricht vom Zeitungsrettungsschirm:
Demnächst als Qualitätsprodukt -
Das Internet wird ausgedruckt.

nach oben

Kauderick

HelpDesk (29. September 2011)

Das Netz wär ein Raum für die Fiesen
Das tat den Herrn Kauder verdrießen.
Nun sucht er dafür,
Verzweifelt die Tür,
Er würde sie gerne verschließen.

nach oben

Der neue (A.E.) Fischer

HelpDesk (30. September 2011)

Zum Start des Freitag-Hochgenusses
Es spricht der Chef des Rechtsausschusses
Und bricht sich Bahn mit Dampfgeplauder
Der neue Fischer: Siegfried Kauder!

Wie er spricht und wie er wettert,
In Paragraphen sich verheddert,
Obwohl er Jura hat studiert,
Hat er sich trefflich selbst blamiert.

Der alte Spruch, ich glaub der isses:
Si tacuisses, philosophus mansisses.
Und analog zum Spruch, dem alten:
Keine Ahnung, Fresse halten!

Schlussbemerkung:
Ist er kein Philosoph geblieben,
Hat im Studium er wohl abgeschrieben.

nach oben

Cyberwar

HelpDesk (20. Dezember 2011)

Sind die Gelder am versiegen,
Sprich von digitalen Kriegen.
Wird die Zuwachsrate mager
Sprich von Layer-Zwei-Massaker.

Sollen die Millionen fließen,
Sprich statt von Blut- von Bytevergießen.
Willst du Dollars, musst du reden
Von Häuserkampf-IP-Paketen.

Denn schließlich sah der Herr Senator,
Alle Folgen Terminator.
Auch hat er, drum wird er's verstehen,
Stirb langsam Vier-Punkt-Null gesehen.

nach oben

Möglicherweise

HelpDesk (6. Januar 2012)

Die Kommision der Dilettanten,
Glaubt sich gänzlich missverstanden.
Sie fühlt, erklärt sie uns verschwommen,
Sich schimpflich fälschlich wahrgenommen.

"Man hat uns, ob der Datenmassen
Ruchlos schnöd im Stich gelassen.
Keiner sagt, wir lägen richtig.
Oh menno, wir sind doch so wichtig!"

So heult ihr rum und leidvoll klagt,
Doch glaubt ihr selbst euch was ihr sagt?
Könnt es nicht sein, möglicherweise,
Die VDS ist schlichtweg Scheiße?

Schlussbemerkung:
Dass du falsch liegst, will mir scheinen,
Ist lange noch kein Grund zu weinen.

nach oben

Stuttgart 21

HelpDesk (1. Februar 2012)

Auf de schwäbsche Eisebohne
Gibt's gar viele Halstatione
Do fahrt des Bähnle durch die Städt
Weil's do halt koi Tunnel hätt.
Trula, Trula, Trulala,
Trula, Trula, Trulala,
Do fahrt des Bähnle durch die Städt
Weil's do halt koi Tunnel hätt.

In Stuegert will mer des net ho,
Dass mer bloß owwe fahre ko.
Do wird de Bohhof diefer glegt
Drom senn se alle uffgeregt.
Trula, Trula, Trulala,...

Denne isch wohl's Hern eigroscht.
Wemmer dro denkt was des koscht.
Doch fällt oim leichter de Entschluss
Wemmer's net selwer zahle muss.
Trula, Trula, Trulala, ...

De Mappus moint des dät em nütze
Doch bei de Wahl gibt's uff die Mütze.
Jetzt isch enn Grüne der Regent.
Himmelhergottsapperment.
Trula, Trula, Trulala, ...

So jetzt wär des Liedle gsonge
Hats eich schee in Ohre klonge.
Wenn ihr moint de Bürger kann mich
Denkt an Stuttgart oinezwanzich.
Trula, Trula, Trulala, ...

nach oben

Abgehoben

HelpDesk (7. Februar 2012)

Wenn ich Brüssel hör und Recht,
Wird mir automatisch schlecht.
Mit Kommissaren oder -innen
Schleicht sich sacht das Recht von hinnen.

Schon die in Berlin da oben
Sind von der Erde abgehoben,
So dass sie, um im Bild zu bleiben,
Hoch in der Stratosphäre treiben,

Doch Brüssels Bürokratenhorden,
Sind noch höher zu verorten:
Mit ihrem Regulierungswahn
Sind sie schon in der Umlaufbahn.

Hört man dann, was mancher spricht,
Reicht selbst diese Höhe nicht,
Und du denkst: Was ein Banause!
Ist der hinterm Mond zu Hause?

nach oben

Die Fanta 4 im neuen Ausschuss

HelpDesk (8. Februar 2012)

Herrn Heveling der Wahn durchzuckt,
Das Internet wird ausgedruckt.
Denn Ansgar, wie ein jeder weiß
Hat es gerne schwarz auf weiß.

Herr Kauder feixt und meint sogleich,
Von drei sei dies der erste Streich.
Weiter kann er noch nichts sagen,
Da muss er erst die Lobby fragen

Herr Fischer fordert das Betreiben
Das Netz mit Bleistift abzuschreiben,
Damit, falls nötig, dann und wann,
Er in ihm radieren kann.

Friedrich schickt, das war ja klar,
Die Kopie ans BKA.
Herr Zierke tritt darauf zurück,
Und macht mit Altpapier sein Glück.

Schlussbemerkung:
Ausschuss ist, so will's mir scheinen,
Was die zu sagen müssen meinen.

nach oben

Nicht das Wahre

HelpDesk (20. Juni 2012)

Im Grundgesetz, ganz zweifelsfrei,
Da steht es in Artikel drei,
Dass ganz egal, ob arm, ob reich,
Vor dem Gesetz sind alle gleich.

Doch bricht der Abmahn-Abzock-Trick
Dem deutschen Rechtsstaat das Genick,
Und so sind die, die etwas reicher,
Vor dem Gesetze etwas gleicher.

Schlussbemerkung:
Bist du im Recht, doch fehlt das Bare,
Ist der Rechtsweg nicht das Wahre.

nach oben

Wie könnt ihr ...

HelpDesk (4. Juli 2012)

Das Landrecht wurde abgeschafft,
Es trat das BGB in Kraft.
Doch der Gerichtsstand alterniert,
So wird es wieder eingeführt.

Und das neue Landrecht spricht,
Wie ehedem das Landgericht,
Jetzt frag ich mal die Landesrichter
Im Land der Denker und der Dichter,

Nennt ihr dies Gerechtigkeit,
Dass der den Schurken einen zeiht,
Wird er vor euren Stuhl zitiert,
Am Ende den Prozess verliert?

Darf man, egal aus welchen Gründen,
Nicht einen Typen Scheiße finden,
Der Menschen, die in größter Not,
Gezeichnet schon vom nahen Tod,

Höchst fraglich Heilung noch verspricht,
Und wenn's nicht klappt, dann eben nicht?
Das ist doch nur unsagbar schlecht,
Und ihr gebt diesem Typen recht!

Ich frage mich, wie ihr wohl tickt,
Und wenn ihr in den Spiegel blickt,
Muss ich mich gleich als nächstes fragen:
Wie könnt ihr, was ihr seht, ertragen?

nach oben

Frustriert

HelpDesk (1. April 2013)

Ganz egal, wie sehr verschroben,
Völlig gleich, wie abgehoben,
Und von absurdem Wahn umspinnt:
Wie soll man wissen, ob's nicht stimmt?

Bei ignoranten Volksvertretern,
Die übers Netz fast weinend zetern,
In Neben-, Haupt- und Fragesätzen
Nur aggressiven Unsinn schwätzen.

So zeigt der Autor sich frustriert
Wenn er Satire produziert:
Man hat, egal wie sehr versponnen,
Sie in Berlin schon längst ersonnen.

nach oben

Das Lied von den Politikern

HelpDesk (19. April 2013)

Sie reiten gern auf toten Pferden
Emsig völlig hirnverbrannt,
Heute muss beschlossen werden
Gebricht es auch an Sachverstand.

Man zeigt, dass man nichts weiß
Man labert öden Scheiß,
Und es gilt: Je weiter oben.
Desto mehr der Spruch verschroben.

Im Plenum, wer will es bestreiten,
Ergreift ein jeder gern das Wort,
Doch wenn sie um Gesetze streiten
Da fließt der Wahnwitz munter fort.

So lasst mit Sorgfalt uns betrachten
Was ihrem wirren Kopf entspringt;
Wie soll man die Schwachmaten achten
Wenn nichts passt und nichts gelingt?

Das eine stets zum andern führet
Widerspricht's auch dem Verstand
Wird auch im Bauch ein Schmerz verspüret
Zum Einspruch niemand hebt die Hand.

Vor der Wahl schreibt man Programme,
Wahrend einen schönen Schein,
Das man mit Feuer und mit Flamme
Sich setztet für den Bürger ein.

Ein Hoch auf die Partei!
Dass sie die beste sei,
Zeigt das Programm auf jede Weise -
Doch nach der Wahl die gleiche Scheiße.

nach oben

Das Heidenrösler

HelpDesk (18. Juni 2013)

Sah ein Chef ein Rösler stehen,
Rösler von den Heiden,
Hört, dass er vor Sorgen stöhn,
Lief er schnell mal nachzusehen.
Keiner mocht in leiden.

Rösler, Rösler, Rösler gelb
Rösler von den Heiden.

Chef der fragt: Was spreche ich,
Rösler von den Heiden?
Rösler sprach: Besteche mich,
Damit ich ewig denk an dich,
Wenn ich muss entscheiden.

Rösler, Rösler, Rösler gelb
Rösler von den Heiden.

Der gewiefte Chef bestach,
'n Rösler von den Heiden,
Rösler dankte sehr und sprach
Seine Lobbyworte nach,
Tat wie gewünscht entscheiden.

Rösler, Rösler, Rösler gelb
Rösler von den Heiden.

nach oben

Bitte um Rückruf

HelpDesk (25. Oktober 2013)

Hier Obama, guten Tag!
Wer ist es, der mich sprechen mag?
Hallo, Barack, Angie hier,
Ein bisschen bin ich bös mit dir

Um nicht zu sagen, fast empört,
Mein Handy wurde abgehört!
Jetzt ernte ich nur Spott und Hohn,
Darum griff ich zum Telefon.

Beruhig dich, liebe Angela,
Dein bester Freund heißt USA.
Selbst wenn es wirklich so geschehen
Es war gewiss nur ein Versehen.

Wen kümmert's was Gazetten schreiben?
Darum lass uns Freunde bleiben.
Tschüss, und beim Regieren Glück.
Ach ja, ruf deinen Mann zurück!

nach oben

zurück zur Anfangsseite